Die Staatsanwaltschaft Köln hat Anklage gegen einen 20-jährigen Mann erhoben, der am 4. Juni 2025 in Hürth einen schweren Verkehrsunfall verursacht haben soll. Dem Angeschuldigten werden fahrlässige Tötung in Tateinheit mit fahrlässiger Körperverletzung, ein vorsätzlicher Verstoß gegen das Waffengesetz sowie unerlaubtes Handeltreiben mit Cannabis in nicht geringer Menge vorgeworfen. Das teilte das Amtsgericht Brühl am Montag mit.
Nach den Ermittlungen soll der damals 20-Jährige gegen 12.10 Uhr mit seinem Fahrzeug die Frechener Straße in Richtung Alt-Hürth befahren haben. An der Einmündung zur Theresienhöhe fuhr er laut Anklage trotz einer seit vier Sekunden rot zeigenden Ampel mit einer Geschwindigkeit von 54 bis 57 Stundenkilometern weiter. Dabei kollidierte er mit einer Gruppe von Kindern einer vierten Schulklasse sowie deren Lehrkräften und Begleitpersonen, die die Straße bei Grünlicht überquerten.
Ein zehnjähriges Mädchen und ein 25 Jahre alter Schulbegleiter wurden frontal erfasst und durch die Wucht des Aufpralls weggeschleudert. Beide erlagen wenige Tage später ihren schweren Verletzungen im Krankenhaus. Zwei weitere Kinder wurden leicht verletzt, konnten aber nach ambulanter Behandlung entlassen werden.
Bei der Fahrt führte der Angeschuldigte nach Angaben des Gerichts eine Patrone des Kalibers 9 mm Luger mit sich, ohne die erforderliche Erlaubnis zu besitzen. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung am Tattag fanden Ermittler zudem rund 122,4 Gramm Cannabis, das laut Anklage dem gewinnbringenden Weiterverkauf dienen sollte.
Der Vorsitzende des Jugendschöffengerichts prüft nun, ob die Anklage zugelassen und das Hauptverfahren eröffnet wird. Mit einer Entscheidung und möglichen Verhandlungsterminen ist frühestens Anfang kommenden Jahres zu rechnen.








