Beim traditionellen Martinszug in Brühl-Heide ist es am Montagabend (3. November 2025) zu mehreren bedrohlichen Situationen gekommen. Nach Angaben der Dorfgemeinschaft Heide wurden freiwillige Helferinnen und Helfer, die den Umzug absicherten, von Autofahrern beleidigt und bedroht.
Am Umzug beteiligten sich Hunderte Kinder, unter ihnen auch Schülerinnen und Schüler der Maria-Montessori-Schule, einer Förderschule des Rhein-Erft-Kreises. Die Dorfgemeinschaft Heide hatte den Martinszug nach einem genehmigten Sicherheitskonzept organisiert und mehrere Zufahrtsstraßen mit privaten Fahrzeugen abgesperrt.
Laut Dorfgemeinschaft sollen einzelne Autofahrer trotz der Absperrungen versucht haben, den Bereich zu befahren, und dabei Helferinnen und Helfer massiv beschimpft und bedroht haben. In einem Fall sei eine Person mit einem Fahrzeug auf zwei Helfer zugefahren. Zudem sei ein verbotener Gruß gezeigt worden.
Die Polizei Rhein-Erft-Kreis bestätigte auf Nachfrage, dass Ermittlungen wegen der Vorfälle aufgenommen wurden. Der Fall wurde dem Staatsschutz Köln übergeben, da ein möglicher politischer Hintergrund geprüft wird.
Die Stadt Brühl zeigte sich betroffen über die Ereignisse. Bürgermeister Dr. Marc Prokop erklärte in einer Pressemitteilung:
„Ich bin fassungslos über diesen respektlosen Umgang mit Menschen, die sich in ihrer Freizeit für die Gemeinschaft einsetzen. Ohne unsere Ehrenamtlichen könnten viele Veranstaltungen, die das Zusammenleben in unserer Stadt prägen, schlicht nicht stattfinden.“
Die Stadt dankte den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die trotz der Vorfälle besonnen reagierten.
Hintergrund der Sicherheitsvorgaben ist eine bundesweit erhöhte Gefährdungslage. Nach den Richtlinien des nordrhein-westfälischen Ministeriums des Innern müssen Veranstalter von Brauchtumsfesten wie Martinszügen ein Sicherheitskonzept vorlegen. Die Ordnungsbehörde der Stadt Brühl bietet hierbei Unterstützung an.
Ein Treffen der Dorf-, Orts- und Bürgergemeinschaften mit Bürgermeister Prokop ist bereits geplant. Die Stadtverwaltung will prüfen, wie ehrenamtliche Veranstalter künftig stärker unterstützt und besser geschützt werden können.
Die Stadt appellierte abschließend an die Bürgerinnen und Bürger, das ehrenamtliche Engagement zu respektieren und wertzuschätzen.











