Christoph Kuckelkorn gibt nach der Session 2026 sein Amt als Präsident des Festkomitees Kölner Karneval ab. Das hat der 61-Jährige am Abend beim traditionellen Präsidentenabend im Gürzenich angekündigt. Nach über zwei Jahrzehnten im geschäftsführenden Vorstand des Dachverbands – davon acht Jahre als Präsident – endet seine Amtszeit aus beruflichen Gründen.
Der Rückzug sei langfristig geplant gewesen, werde nun aber vorgezogen, erklärte Kuckelkorn. Er wolle sich künftig stärker auf seine unternehmerischen Aufgaben konzentrieren. Als Vorsitzender des Beirats eines bundesweiten Bestatternetzwerks und Geschäftsführer eines eigenen Bestattungshauses nehme seine berufliche Verantwortung deutlich zu.
„Nach 21 Jahren im Vorstand ist es Zeit, meine Aufgaben in jüngere Hände zu legen“, sagte Kuckelkorn.
Vorstand übernimmt schrittweise die Aufgaben
Die für Oktober 2026 geplante Mitgliederversammlung soll nun vorgezogen werden. Ziel sei es, einem neuen Präsidenten ausreichend Zeit zur Vorbereitung der Session 2027 zu geben, teilte das Festkomitee mit. Bereits in der laufenden Session übernehmen Vizepräsident Lutz Schade, Vizepräsidentin Christine Flock und weitere Vorstandsmitglieder zahlreiche Aufgaben des FK-Präsidenten.
„Wir möchten Christoph eine Session schenken, in der er sich auf das Feiern und den Abschied konzentrieren kann“, so Schade. Kuckelkorn wolle möglichst viele der rund 140 Mitgliedsgesellschaften persönlich verabschieden.
Verantwortung für Wirtschaftsbetrieb
Als Präsident stand Kuckelkorn zugleich an der Spitze der gemeinnützigen GmbH des Festkomitees, die den wirtschaftlichen Betrieb organisiert. Diese Struktur entspreche einem kleinen mittelständischen Unternehmen mit etwa 20 Mitarbeitenden, so Kuckelkorn. Die Geschäftsführung sei mit Dr. Philipp Hoffmann (hauptamtlich) und Lutz Schade (ehrenamtlich) für die Zukunft gut aufgestellt.
„Ich habe ein gutes Gefühl, was die Zukunft des Festkomitees betrifft. Wir haben ein erfahrenes Team, das mit Herzblut arbeitet.“
Zugleiter und Präsident in bewegten Zeiten
Kuckelkorn war seit 2005 Mitglied im geschäftsführenden Vorstand des Festkomitees und von 2006 bis 2016 als Zugleiter maßgeblich für den Rosenmontagszug verantwortlich. 2017 übernahm er das Präsidentenamt von Markus Ritterbach. In seine Amtszeit fielen herausfordernde Ereignisse wie die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg, die auch den Kölner Karneval prägten.
Zugleich stärkte Kuckelkorn die Rolle des Festkomitees als gesellschaftliche und politische Stimme in Köln. Unter seiner Leitung entwickelte sich der Verband auch strukturell weiter, mit stärkerer nationaler und internationaler Vernetzung. Kooperationen mit Karnevals-Hochburgen wie Venedig oder Rio de Janeiro sowie der Austausch mit Bonn, Aachen und Düsseldorf im Rahmen des immateriellen Kulturerbes wurden intensiviert.
Abschied mit Dank und Ausblick
„Der Fastelovend hat mein Leben von frühester Kindheit an geprägt“, so Kuckelkorn. Besonders das Jubiläumsjahr habe für ihn die Vielfalt des kölschen Karnevals eindrucksvoll gezeigt. Den Mitgliedsgesellschaften, Mitarbeitenden und Gremien des Festkomitees sprach er seinen Dank aus.
Auch nach dem offiziellen Abschied will Kuckelkorn dem Karneval verbunden bleiben: „Den Jeck im Herzen behalte ich – und stehe als Ratgeber gerne weiterhin zur Verfügung.“








