Mit einer fröhlichen, aber auch berührenden Premiere ist am Dienstagabend erstmals „Loss mer Weihnachtsleeder singe för Pänz“ in der Kölner Lanxess-Arena gefeiert worden. Rund 8000 Kinder und ihre Familien waren gekommen, um gemeinsam Weihnachtslieder zu singen – viele verkleidet als Rentiere, mit blinkenden Nikolausmützen oder im festlichen Pullover.
Zum ersten Mal fand in der Lanxess-Arena ein Weihnachts-Mitsingkonzert statt, das sich ausschließlich an Kinder richtete. Und obwohl es in Köln viele Mitsingformate gibt, war dieses auf besondere Weise einmalig: ein Konzert, das konsequent aus Sicht der Kinder gedacht wurde – musikalisch, organisatorisch, atmosphärisch.
Ein Weihnachtskonzert für die ganze Familie
Veranstaltet wurde das neue Format von den Kölner Stadt-Anzeiger-Medien in Kooperation mit der LANXESS arena. Die Idee: Ein Mitsing-Erlebnis schaffen, das Kinder begeistert, Erwachsene mitreißt – und niemanden überfordert. Entstanden ist daraus eine eigene Veranstaltung, die das bekannte „Loss mer Weihnachtsleeder singe“ im Stadion ergänzt.
Musikalisch geführt wurde der Abend von Björn Heuser, der gemeinsam mit dem Kinderchor „Lucky Kids“ Klassiker wie „Kling Glöckchen“ anstimmte. Unterstützt wurde er von Michael Kokott, dem musikalischen Leiter des Abends. Im Gespräch mit Erftkreis News zeigte sich Heuser begeistert: „Ich finde das total super – hier ist endlich mal richtig Leben in der Bude.“ Die Idee sei aus dem Kreis der beteiligten Partner gekommen – „Und natürlich hatte ich Bock.“
Disney trifft auf Kölsch: Die Bühne gehört den Pänz
Auch andere bekannte Gesichter traten auf: Sarah Engels sang „Lass jetzt los“ aus dem Film Die Eiskönigin, Die Räuber brachten mit „Wenn et Trömmelche jeht“ kölsche Töne ins Programm, Pelemele sorgte für Bewegung – und Tom Lehel feierte die Live-Premiere seines neuen Lieds „Der Wichtelmann“.
Michael Kokott hatte ein Repertoire zusammengestellt, das auf die Zielgruppe abgestimmt war – große Weihnachtsklassiker, ergänzt durch Lieder, bei denen Kinder sofort mitsingen konnten. Selbst „die ganz großen Kinder“, wie Heuser augenzwinkernd sagte, kamen auf ihre Kosten.





Atmosphäre mit Herz – kindgerecht bis ins Detail
Bereits beim Einlass war klar: Hier wurde nichts dem Zufall überlassen. Die Liedtexte waren auf Großbildleinwänden zu sehen – zusätzlich auf der umlaufenden LED-Bande im Oberrang und dem Videowürfel über der Center Stage. Auch von den obersten Plätzen aus war so Mitsingen problemlos möglich. Die Akustik war gedämpft auf Kinderohren eingestellt. Der Ablauf: durchdacht, klar, ruhig.
Die Bühne stand in der Mitte – und rundherum: kleine Gruppen tanzender Kinder, leuchtende Augen, Familien, die gemeinsam singen. Viele Kinder nutzten den Innenraum zum Herumlaufen und Mitmachen. Ein Highlight zum Schluss: Das Lied „Stääne“ wurde von der gesamten Arena stehend und lautstark mitgesungen. Es war ein Gänsehautmoment – und mehr als nur ein Abschlusslied.
Stimmen aus der Arena
Stefan Lochner, Geschäftsführer der LANXESS arena, sprach von einer „süßen, tollen, spannenden und besinnlichen“ Veranstaltung. „Die Kinder sind aufgeregt, sie laufen hier herum – genau das wollten wir“, sagte er. Die Centerstage sei bewusst gewählt worden: „Jeder Sitzplatz ist hervorragend.“
Trotz eines dichten Eventkalenders sei man froh gewesen, das Format kurzfristig ermöglichen zu können. „Live-Entertainment ist für mich immer auch Emotion. Und gerade in der Weihnachtszeit ist die Aufnahmefähigkeit für Gemeinschaft besonders hoch.“ Musik berühre Körper und Geist, sagte Lochner – und verwies mit einem Lächeln auf eine Studie, die Konzertbesuchern ein längeres Leben prognostiziert.
Wird daraus eine neue Tradition?
Ob es eine Fortsetzung im Jahr 2026 geben wird, ist laut Veranstalter noch offen. Die Resonanz auf die Premiere sei aber „sehr positiv“. Eine Entscheidung solle nach der Auswertung fallen – und abhängig vom Kalender, denn die Arena ist stark gebucht. Aus Sicht vieler Gäste war klar: Das Erlebnis hat einen Nerv getroffen.
Wer an diesem Nachmittag dabei war, spürte: Dieses Konzert war mehr als nur ein Kinderprogramm. Es war ein Fest für Familien – mitten in Köln, mitten in der Vorweihnachtszeit.







