Bei einer groß angelegten Kontrolle hat der Zoll am 16. September 2025 insgesamt fast vier Tonnen unversteuerten Kaffee sichergestellt. Die Schwerpunktaktion begann auf der Autobahn 3 bei Köln-Königsforst und führte noch am selben Tag zu weiteren Sicherstellungen in Hessen. Fokus-Keyphrase ist „unversteuerter Kaffee Köln“.
Am frühen Morgen kontrollierten Einsatzkräfte des Hauptzollamts Köln einen Kleintransporter mit niederländischem Kennzeichen auf dem Rastplatz Königsforst. Fahrer war ein 39-jähriger syrischer Staatsangehöriger, der lediglich vage Angaben zu seiner Reiseroute von den Niederlanden Richtung Frankfurt am Main machen konnte. Bei der Überprüfung der Fracht stellte sich heraus, dass im Fahrzeug rund 245 Kilogramm löslicher Kaffee und mehr als 176 Kilogramm Röstkaffee transportiert wurden – ohne die erforderlichen Zolldokumente.
„Bereits auf den ersten Blick war meinen Kolleginnen und Kollegen klar, dass es sich um hunderte Kilogramm unversteuerten Kaffees handelt“, erklärte Jens Ahland, Pressesprecher des Hauptzollamts Köln. Der Transporter wurde zur Dienststelle gebracht und entladen. Insgesamt summierte sich die erste Sicherstellung auf mehr als 420 Kilogramm unversteuerten Kaffee.
Durch Auswertung von Unterlagen im Fahrzeug gelang es den Ermittlern, den mutmaßlichen Empfänger in Hessen zu identifizieren. Innerhalb weniger Stunden führten die Hauptzollämter Darmstadt und Gießen zeitgleiche Kontrollen in mehreren Objekten in Limburg an der Lahn und in Gießen durch. Dort stellten die Einsatzkräfte weitere rund 3,5 Tonnen unversteuerten Kaffee sicher. Zudem ergaben Beweismittel, dass bereits zuvor drei Tonnen unversteuerter Kaffee aus den Niederlanden eingeführt worden waren.
„Aus der insgesamt festgestellten Menge unversteuerter Ware hätte man für jeden Einwohner der Stadt Köln eine Tasse Kaffee kochen können“, so Ahland weiter. Am Einsatz beteiligt waren die Kontrolleinheiten Verkehrswege des Zolls, die auf die Bekämpfung des Schmuggels auf Straße und Schiene spezialisiert sind.
Gegen den 36-jährigen deutschen Verantwortlichen der belieferten Firma wurde ein Steuerstrafverfahren eingeleitet. Nach Angaben des Hauptzollamts Köln beträgt der entstandene Steuerschaden mehr als 17.000 Euro. Der sichergestellte Kaffee wurde mit Unterstützung des Technischen Hilfswerks (THW) Limburg abtransportiert.
Zum Hintergrund: Die Kaffeesteuer ist eine deutsche Verbrauchsteuer, die aktuell bei 2,19 Euro pro Kilogramm Röstkaffee und 4,78 Euro pro Kilogramm löslichem Kaffee liegt. Im Jahr 2024 nahm der Zoll bundesweit rund eine Milliarde Euro Kaffeesteuer ein. Abgabenfrei sind lediglich persönliche Einfuhren durch Privatpersonen von bis zu zehn Kilogramm Kaffee aus anderen EU-Staaten.