Der Tod von Papst Franziskus hat weltweit Bestürzung ausgelöst – auch in Köln. Mit bewegenden Worten hat Rainer Maria Kardinal Woelki seine Trauer zum Ausdruck gebracht. Franziskus sei ein „unermüdlicher Anwalt der Schwachen und der an den Rand Gedrängten“ gewesen, sagte der Erzbischof. Dessen Einsatz für soziale Gerechtigkeit, Umweltverantwortung und ein synodales Kirchenverständnis habe auch das Erzbistum Köln nachhaltig geprägt.
Stimme der Armen, Mahner zur Umkehr
Franziskus starb am Ostermontag – sein Pontifikat hatte die Kirche global verändert. Kardinal Woelki erinnerte besonders an den leidenschaftlichen Einsatz des Papstes für die Armen und Ausgegrenzten. Die Besuche auf Lampedusa und Lesbos, wo Franziskus Geflüchteten begegnete, seien laut Woelki nicht nur symbolisch gewesen, sondern klare Aufrufe zum Handeln. Auch das Erzbistum Köln reagierte: Bereits kurz nach seinem Amtsantritt rief Woelki die Initiative „Aktion Neue Nachbarn“ ins Leben – eine Flüchtlingshilfe, die seither fester Bestandteil kirchlicher Arbeit im Rheinland ist.
Umweltenzyklika mit Wirkung bis Köln
Ein weiterer Meilenstein des verstorbenen Kirchenoberhaupts war die Umwelt-Enzyklika Laudato si’ aus dem Jahr 2015. Darin forderte Papst Franziskus eine „ökologische Umkehr“ und ein neues Verhältnis zur Schöpfung. In Köln nahm man diesen Aufruf ernst: Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit wurden zu Grundpfeilern kirchlicher Projekte und Leitlinien. Woelki betonte, dass das Schreiben Laudato si’ ein Wendepunkt gewesen sei, nicht nur für das ökologische Bewusstsein der Weltkirche, sondern auch konkret im Erzbistum.
Synodalität als bleibender Auftrag
Mit der Einberufung der Weltsynode 2021 bis 2024 legte Franziskus den Grundstein für einen tiefgreifenden Wandel der kirchlichen Entscheidungsprozesse. Für Kardinal Woelki war dieser Prozess nicht bloß eine strukturelle Reform, sondern ein spiritueller Weg: „Synodalität bedeutet, auf den Heiligen Geist und aufeinander zu hören“, so der Kölner Oberhirte. Die Prinzipien dieses neuen Miteinanders – insbesondere das wertschätzende Zuhören – sind mittlerweile auch in die Gremienarbeit des Erzbistums Köln eingeflossen.
Bleibendes Vermächtnis
Mit dem Tod von Papst Franziskus verliert die katholische Kirche eine moralische Instanz – und das Erzbistum Köln einen wichtigen Impulsgeber. Kardinal Woelki würdigt das Wirken des Verstorbenen als wegweisend: „Seine Stimme für eine Kirche an der Seite der Menschen bleibt unvergessen.“ Die Zukunft der Kirche, so deutet Woelki an, wird auch in Köln in diesem Geiste weitergedacht.