In den frühen Morgenstunden des 23. Juni löste eine massive Explosion in der Köln-Aachener-Straße in Quadrath-Ichendorf eine großangelegte Fahndung aus. Gegen 4 Uhr verschafften sich mehrere Täter gewaltsam Zutritt zu einer Bankfiliale und sprengten im Vorraum einen Geldautomaten. Die Detonation war so heftig, dass Trümmer bis in den Straßenraum geschleudert wurden, Verletzte gab es nach derzeitigen Erkenntnissen jedoch nicht. Unmittelbar nach der Sprengung flüchtete mindestens einer der Täter in einem weißen Audi, der mit hoher Geschwindigkeit zunächst in Richtung Bergheim und weiter über die Grenze in die Niederlande verschwand. Zwei weitere mutmaßliche Komplizen ließen der Sprengmeister zurück; einen von ihnen konnten Beamte des Rhein-Erft-Kreises wenige Minuten später zu Fuß an der Kreuzung Kiesmühlenstraße/Zum Mühlenfeld festsetzen. Die Identität des Festgenommenen ist bislang nicht abschließend geklärt.
Parallel zu der Tatortaufnahme setzten die Ermittler des Kriminalkommissariats 23 einen Polizeihubschrauber sowie einen Diensthund ein, um den dritten Täter aufzuspüren. Trotz des koordinierten Einsatzes und intensiver Suchmaßnahmen in der Umgebung blieb die Spur bislang kalt. Zeugen hatten berichtet, wie einer der Fliehenden versuchte, einem Passanten sein Fahrrad zu entreißen, um die Flucht fortzusetzen – doch der unerschrockene Fahrradbesitzer hielt das Rad fest. Spezialisten für Explosivstoffe sicherten derweil umfassend die Spurenlage und führten Videoanalysen durch. Ein hinzugezogener Gutachter bestätigte, dass die Statik des Gebäudes nicht beeinträchtigt ist, weshalb die Filiale vorerst weiter geschlossen bleibt.
Die Polizei setzt auf Hinweise aus der Bevölkerung, um den weißen Audi und seinen Fahrer zu identifizieren. Wer verdächtige Beobachtungen gemacht hat oder Angaben zum Verbleib der Tatverdächtigen machen kann, wird gebeten, sich beim Kriminalkommissariat 23 unter 0221 229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de zu melden. Die Ermittlungen dauern an, und die Polizei prüft zudem mögliche Fluchthilfen sowie den genauen Fluchtweg ins europäische Ausland.