Am Dienstagabend, dem 13. Mai, hat die Polizei Rhein-Erft in Kerpen-Horrem eine groß angelegte Cannabisplantage entdeckt. In einem Wohnhaus an der Hauptstraße stießen Ermittler auf mehrere Hundert Cannabispflanzen sowie professionelle Anbautechnik – ein deutlicher Hinweis auf gewerbsmäßigen Betrieb.
Wohnhaus als hochgerüstete Drogenzucht
Die Räume der Plantage waren mit automatisierter Bewässerung, Belüftungssystemen und Hochleistungsleuchten ausgestattet. Laut Polizei deutet die technische Ausstattung auf einen länger betriebenen und auf maximale Erträge ausgerichteten Indoor-Anbau hin.
Im Zentrum der Ermittlungen steht ein 40-jähriger Tatverdächtiger, der sich zur Tatzeit im Haus befand. Die Polizei nahm ihn vorläufig fest.
Fluchtversuch bei Polizeieinsatz
Während des laufenden Einsatzes fuhr ein weiteres Fahrzeug auf das Grundstück zu. Als der Fahrer offenbar die polizeilichen Maßnahmen bemerkte, versuchte er zu fliehen. Die Polizei konnte den 61-jährigen Mann nach kurzer Fahndung stellen. Ein vor Ort durchgeführter Drogenschnelltest reagierte positiv auf THC. Zur weiteren Beweissicherung wurde eine Blutprobe entnommen.
Großeinsatz bis in den Nachmittag
Das betroffene Wohnhaus wurde über Nacht gesichert, um die umfangreiche Spurensicherung durch die Kriminaltechnik vorzubereiten. Seit Mittwochmorgen war ein Spezialteam mit der Dokumentation und Sicherstellung der Plantagentechnik beschäftigt.
Wegen der Vielzahl an Pflanzen, Geräten und Beleuchtungseinheiten wurde auch das Technische Hilfswerk (THW) hinzugezogen. Es unterstützte beim Abbau und Abtransport der Anlage. Der Energieversorger Westnetz kappte zudem die Stromzufuhr – eine Maßnahme, die oft nötig ist, um Brandgefahr durch manipulierte Stromleitungen zu verhindern.
Ermittlungen laufen – Fokus auf gewerbsmäßigem Anbau
Die Polizei geht nach bisherigem Ermittlungsstand von einem professionell organisierten Anbau aus. Gegen beide Männer laufen nun Verfahren wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz.
Die Maßnahmen vor Ort dauerten bis zum späten Mittwochnachmittag an. Die sichergestellten Pflanzen und technischen Geräte werden derzeit kriminaltechnisch untersucht. Ob weitere Beteiligte in das Betreibermodell der Cannabisplantage involviert sind, ist Gegenstand laufender Ermittlungen.