Wesseling – Am Montagnachmittag kam es auf der A555 bei Wesseling zu einem schweren Verkehrsunfall, bei dem ein 29-jähriger Motorradfahrer lebensgefährlich verletzt wurde. Nach Angaben der Polizei Köln ereignete sich das Geschehen gegen 17.30 Uhr im Bereich einer Baustelle auf dem linken Fahrstreifen in Fahrtrichtung Bonn. Zeugen beobachteten, wie der Motorradfahrer auf die rechte Spur wechselte. Zeitgleich wechselte ein ebenfalls 29 Jahre alter Tesla-Fahrer vom linken auf den rechten Fahrstreifen und erfasste dabei mit dem Heck seines Fahrzeugs das Motorrad. Der Biker stürzte und blieb schwer verletzt auf der Fahrbahn liegen.
Schwieriger Rettungseinsatz durch blockierte Rettungsgasse
Der anschließende Rettungseinsatz gestaltete sich schwierig: Durch die bauliche Enge im Baustellenbereich konnte keine reguläre Rettungsgasse gebildet werden. Nach Angaben von Feuerwehr und Polizei standen die Fahrzeuge bis an die Absperrungen – für die Rettungskräfte war kein Durchkommen möglich. Notarzt, zwei Rettungswagen, ein Hilfeleistungslöschfahrzeug sowie der Einsatzleiter der Feuerwehr Wesseling mussten daher die Unfallstelle zunächst zu Fuß erreichen. Erst der Einsatz eines Rettungshubschraubers ermöglichte die notärztliche Versorgung des Schwerverletzten direkt am Unfallort. Für die Landung wurde die A555 in beide Richtungen gesperrt. In Fahrtrichtung Bonn wird der Verkehr aktuell einspurig an der Unfallstelle vorbeigeführt.
Häufige Probleme bei Rettungsgassen in Baustellenbereichen
Baustellen auf Autobahnen sind nicht nur Orte mit erhöhtem Unfallrisiko, sie erschweren auch regelmäßig den Zugang für Rettungskräfte. Wie der ADAC und die Polizei berichten, kommt es in Nordrhein-Westfalen immer wieder zu Situationen, in denen Einsatzfahrzeuge im Stau stecken bleiben, weil Autofahrer keine Rettungsgasse bilden. Im aktuellen Fall mussten mehrere Rettungswagen anhalten; Einsatzkräfte legten den restlichen Weg zur Unfallstelle zu Fuß zurück. Der Rettungshubschrauber war daher die einzige Möglichkeit, den Schwerverletzten rasch zu erreichen. Nikolas Gafron, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Wesseling, betont: „Das Versäumnis, eine Rettungsgasse zu bilden, verzögert Hilfeleistungen oft erheblich und kann im Ernstfall über Leben und Tod entscheiden.“




Ermittlungen zu Unfallhergang und möglicher Behinderung
Die Polizei Köln hat die Ermittlungen zum Unfall aufgenommen und bittet Zeugen, Hinweise zum genauen Hergang zu geben. Nach derzeitigem Stand ist noch unklar, wie es zu dem Zusammenstoß kam und welche Fahrmanöver unmittelbar vor dem Unfall durchgeführt wurden.