Ein riskantes Fahrmanöver auf der A555 hat am Sonntagabend zwischen Wesseling und Köln-Godorf zu einem folgenschweren Verkehrsunfall geführt. Gegen 21.45 Uhr soll der Fahrer eines dunklen 5er BMW laut Zeugen in einer Baustellenzone andere Fahrzeuge mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit rechts überholt haben – ein verbotenes und hochgefährliches Verhalten. Wenig später wechselte der BMW-Fahrer plötzlich auf die linke Spur, woraufhin ein nachfolgender Verkehrsteilnehmer stark abbremsen musste. Drei weitere Fahrzeuge konnten nicht mehr rechtzeitig reagieren.
Ein VW prallte auf einen Mercedes, der wiederum auf einen vorausfahrenden Audi geschoben wurde. Die Insassen – darunter eine 19-Jährige, ein 33-jähriger Mann sowie ein 50-Jähriger – blieben laut Polizei Köln unverletzt. Dennoch entstand an den beteiligten Fahrzeugen erheblicher Sachschaden.
Unfallverursacher flüchtet – Polizei ermittelt
Der mutmaßliche Unfallverursacher hielt nach dem Vorfall nicht an, sondern entfernte sich mit seinem Fahrzeug unerkannt vom Unfallort. Zeugen hatten sich jedoch das Kennzeichen des flüchtigen BMW notiert. Die Polizei hat die Ermittlungen gegen den Fahrzeughalter aufgenommen. Ob dieser selbst hinter dem Steuer saß, wird derzeit geprüft.
Die Ermittler des Verkehrskommissariats Köln bitten zudem weitere Zeugen, die Hinweise zum Fahrer oder zum Fahrverhalten des BMW geben können, sich unter der Rufnummer 0221 229-0 zu melden.
Hunderte Raser am selben Wochenende auf der A555
Der Unfall wirft ein grelles Schlaglicht auf ein bekanntes Problem auf der A555. Immer wieder kommt es auf der Strecke zu gefährlichen Tempoüberschreitungen – insbesondere in Baustellenbereichen. Laut einer aktuellen Auswertung des Kölner Verkehrsdienstes wurden allein am vergangenen Wochenende rund 5000 Geschwindigkeitsverstöße mit einer mobilen Messanlage registriert.
Besonders gravierend: Etwa 200 Fahrer überschritten das Tempolimit von 100 km/h um mehr als 40 km/h. Für sie drohen empfindliche Konsequenzen – darunter Fahrverbote und hohe Bußgelder. Den unrühmlichen Spitzenwert stellte ein Fahrer auf, der mit 193 km/h gemessen wurde.
Polizei kündigt weitere Kontrollen an
Nach dem Vorfall kündigte die Polizei an, die Kontrollen auf der A555 fortzusetzen und besonders gefährliche Streckenabschnitte – wie den Baustellenbereich zwischen Wesseling und Godorf – verstärkt zu überwachen. Die Beamten appellieren an alle Verkehrsteilnehmer, sich an die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten zu halten und riskante Manöver zu unterlassen.
Auch wenn der Unfall glimpflich ausging und niemand verletzt wurde, zeigt der Vorfall eindrücklich, welche Folgen rücksichtslose Fahrweise im dichten Abendverkehr haben kann.