Friedhelm Funkel übernimmt erneut den 1. FC Köln
Der 1. FC Köln zieht kurz vor Saisonende die Reißleine: Friedhelm Funkel übernimmt das Traineramt von Gerhard Struber, der ebenso wie Sport-Geschäftsführer Christian Keller mit sofortiger Wirkung freigestellt wurde. Der Verein setzt auf Erfahrung und FC-DNA, um den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga zu sichern.
Zwei Spiele vor Schluss liegt der FC noch aussichtsreich im Rennen um den Aufstieg. Doch die jüngste sportliche Entwicklung ließ Zweifel an der Durchschlagskraft des bisherigen Führungsduos aufkommen. Präsident Werner Wolf erklärte: „Wir haben keine neuen Impulse mehr gesehen. Jetzt braucht es frische Energie, um unser Ziel zu erreichen.“ Das Präsidium entschied gemeinsam mit dem Kompetenzteam Sport, sowohl Keller als auch Trainer Struber zu entbinden.
Keller, seit April 2022 im Amt, hatte Struber nach dem Abstieg 2024 verpflichtet. Beide sollten den FC zurück in die Bundesliga führen. Nun endet ihr Engagement kurz vor dem Ziel. Auch Co-Trainer Bernd Eibler wurde freigestellt. Als Nachfolger auf der sportlichen Führungsebene steigt Ex-Profi Thomas Kessler vom Bereichsleiter zum Sportdirektor auf. Ihm zur Seite steht Geschäftsführer Philipp Türoff.
Die sportliche Verantwortung auf dem Platz übernimmt Friedhelm Funkel – ein alter Bekannter in Köln. Bereits 2003 und 2021 hatte der 71-Jährige den FC trainiert, zuletzt mit erfolgreichem Klassenerhalt in der Bundesliga. Funkel kennt Verein und Umfeld, gilt als Stabilitätsgarant in Drucksituationen. Unterstützt wird er von Co-Trainer Matthias Lust, mit dem er zuletzt in Kaiserslautern arbeitete.
Funkel zeigt sich hochmotiviert: „Der FC ist für mich eine Herzensangelegenheit. Es geht jetzt darum, den Glauben an die eigene Stärke zurückzubringen. Ich bin überzeugt, dass wir unser Ziel gemeinsam erreichen.“ Auch Thomas Kessler betont, Funkel sei die Wunschlösung: „Seine Erfahrung und seine Kenntnis des Clubs sind genau das, was wir jetzt brauchen.“
Für Keller kommt das Aus überraschend, doch er verabschiedet sich mit versöhnlichen Worten. Er habe den Grundstein für eine nachhaltige FC-Zukunft gelegt, könne aber eine kurzfristige Trainerentlassung nicht mittragen. Struber zeigt sich enttäuscht: „Jetzt, wo die Ziellinie in Sicht ist, tut die Entscheidung besonders weh.“
Am heutigen Montag um 15 Uhr äußern sich Funkel, Kessler und Wolf auf einer Pressekonferenz im RheinEnergieSTADION. Dort dürfte es vor allem um die kurzfristige Mission Bundesliga-Aufstieg gehen – mit einem Trainer, der in Köln schon einmal das Unmögliche möglich machte.