Am 14. Juli 2021 verwüstete eine beispiellose Flut weite Teile des Rhein-Erft-Kreises, besonders schwer traf es damals die Stadt Erftstadt. Infolge extremer Regenfälle trat die Erft über die Ufer, Häuser stürzten ein, Straßen und Bahntrassen wurden unpassierbar, hunderte Menschen verloren ihr Zuhause. Noch immer prägen die Spuren der Flut das Stadtbild. Viele Betroffene kämpfen auch vier Jahre später mit den Folgen des Ereignisses, das als schwerste Naturkatastrophe in die Geschichte der Region einging.
Nach offiziellen Angaben kamen im Rhein-Erft-Kreis keine Menschen ums Leben, doch die Schäden an Infrastruktur, Natur und persönlichem Eigentum waren enorm. Auch war mit vor Ort und begleitete damals die Rettungskräfte bei ihrem Einsatz. Tagelang arbeiteten Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, Polizei und freiwillige Helferinnen und Helfer im Dauereinsatz, um Menschen zu evakuieren, Straßen zu sichern und die Versorgung aufrechtzuerhalten.
Bilanz und Ausblick: Lehren aus der Flut 2021
Vier Jahre später steht für viele Betroffene die Aufarbeitung noch immer im Vordergrund. Laut Kreisverwaltung wurden inzwischen zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um den Hochwasserschutz zu verbessern und die Widerstandsfähigkeit der Infrastruktur zu erhöhen. In Erftstadt laufen weiterhin umfangreiche Bau- und Sanierungsarbeiten an Straßen, Brücken und Uferbereichen.
Als direkte Konsequenz aus den Erfahrungen der Flut hat der Rhein-Erft-Kreis ein eigenes Amt für Bevölkerungsschutz gegründet. Wie die Verwaltung mitteilt, sollen künftig Zuständigkeiten, Informationen und Ressourcen zentral gebündelt werden. Im Katastrophenfall verspricht sich der Kreis davon eine schnellere und effektivere Steuerung der Einsatzkräfte sowie eine bessere Koordination zwischen den beteiligten Behörden und Organisationen.
Neue Strukturen für mehr Sicherheit
Das neue Amt für Bevölkerungsschutz ist nach Angaben der Kreisverwaltung für die strategische Einsatzplanung, Prävention und Krisenkommunikation zuständig. Dazu zählen regelmäßige Übungen, der Ausbau digitaler Warnsysteme und die bessere Verzahnung mit Nachbarkreisen. Ziel sei es, die Menschen im Rhein-Erft-Kreis künftig noch besser vor den Folgen von Extremwetter und anderen Gefahrenlagen zu schützen.
Auch die Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen wie Feuerwehr, Rettungsdiensten und Technischem Hilfswerk wurde intensiviert. Im Ernstfall sollen alle Beteiligten rasch und effizient gemeinsam handeln können. Die Kreisverwaltung sieht darin einen wichtigen Schritt, um die Region widerstandsfähiger gegen künftige Krisen zu machen.
Am Jahrestag der Flutkatastrophe steht das Erinnern und das Dankeschön an die Helferinnen und Helfer im Mittelpunkt – und die Hoffnung, dass die neuen Strukturen mehr Sicherheit und Verlässlichkeit für alle Bürgerinnen und Bürger bringen.