Hells Angels Pulheim: Polizei durchsucht mutmaßlichen Unterschlupf
Am Montagabend haben Ermittler der Polizei Köln mit Unterstützung von Spezialeinheiten eine groß angelegte Durchsuchungsaktion im Rockermilieu durchgeführt. Ziel der Maßnahme war unter anderem ein freistehendes Einfamilienhaus in Pulheim, Zum Pulheimer Bach 4, das laut Polizei von Mitgliedern der Hells Angels genutzt wurde. Parallel durchsuchten Beamte zwei Wohnungen in Köln. Grundlage war ein Durchsuchungsbeschluss des Amtsgerichts Köln. Der Einsatz ist Teil eines seit 2023 laufenden Ermittlungsverfahrens wegen des Verdachts der Beihilfe zu bandenmäßigen Einbrüchen in Tankstellen.
Im Zentrum der Ermittlungen stehen zwei Männer im Alter von 31 und 33 Jahren. Beide sind in Köln gemeldet und sollen laut Polizei logistische Unterstützung bei mehreren Einbruchstaten geleistet haben. Die Täter hatten es dabei gezielt auf Geldtresore in Tankstellen abgesehen – eine Vorgehensweise, die auf professionelle Vorbereitung schließen lässt. Die Verdächtigen sollen unter anderem Lagerräume zur Verfügung gestellt und bei der Planung geholfen haben.
Das durchsuchte Haus in Pulheim soll als logistischer Stützpunkt und möglicher Rückzugsort genutzt worden sein. Nach bisherigen Erkenntnissen hielten sich dort zeitweise vier Männer auf, die bereits wegen schweren Bandendiebstahls vorbestraft sind. Obwohl es im Zuge des Einsatzes keine Festnahmen gab, wurden zahlreiche Beweismittel sichergestellt. Darunter befinden sich Datenträger, schriftliche Aufzeichnungen sowie Hinweise auf bereits verurteilte Täter.

Die Wohnungen in Köln, die ebenfalls Ziel der Durchsuchung waren, blieben zum Zeitpunkt des Einsatzes leer. Laut Polizei geben die bisherigen Funde dennoch wichtige Hinweise auf ein mögliches Unterstützernetzwerk. Die Ermittler prüfen insbesondere, ob sich über diese Strukturen Rückschlüsse auf die Drahtzieher der Einbruchserie ziehen lassen.
Eine besondere Rolle spielt dabei die Verbindung zur Rockerszene. Die Hells Angels stehen seit Jahren im Fokus der Ermittlungsbehörden, wenn es um organisierte Kriminalität und bandenmäßige Eigentumsdelikte geht. Auch im aktuellen Fall deuten die Spuren auf eine enge Verzahnung zwischen logistischen Unterstützern und aktiven Tätern hin.
Die Ermittlungen werden vom Kriminalkommissariat 74 in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Köln fortgeführt. Im Mittelpunkt steht die Aufdeckung des mutmaßlichen Netzwerks hinter den Taten. Ziel ist es, nicht nur die unmittelbaren Helfer, sondern auch die Strukturen im Hintergrund zu identifizieren und zu zerschlagen.
Die Polizei kündigte an, weitere Maßnahmen zu prüfen. Die Auswertung der sichergestellten Beweismittel dürfte entscheidende Hinweise auf die Organisationsform und mögliche Hintermänner liefern.
Die Ermittlungen im Pulheim dauern an.