Ein plötzlicher Gepäckbandausfall Köln/Bonn in der Nacht von Freitag auf Samstag löste am Flughafen Köln/Bonn erhebliche Verzögerungen aus. Die Förderanlage im Terminal 2 versagte gegen Mitternacht, woraufhin die Gepäckabfertigung kurzfristig nach Terminal 1 verlagert wurde. Doch auch dort kam es schnell zu Überlastungen – mit teilweise chaotischen Zuständen.
Ab rund 4.30 Uhr konnten erste Flüge nicht vollständig bestückt werden. Einige Flugzeuge starteten sogar ganz ohne aufgegebenes Gepäck – eine Maßnahme, um Verspätungen zu vermeiden. In Summe waren etwa 25 Abflüge betroffen, darunter zahlreiche Eurowings-Verbindungen.
Eurowings meldete, dass rund 500 Passagiere ihre Flüge nicht antreten konnten. Die Airline bemüht sich derzeit intensiv darum, alle Betroffenen umzubuchen – teils über alternative Routen wie Düsseldorf oder andere Flughäfen. Bis 10.45 Uhr warteten jedoch immer noch etwa 250 Menschen auf konkrete Informationen zu ihrer Weiterreise, insbesondere auf Flügen nach Spanien und Österreich.
Die Rückkehr zur Normalität begann gegen 7.30 Uhr, als der technische Betrieb der Gepäckanlage wieder aufgenommen werden konnte. Doch trotz der Wiederinbetriebnahme blieb die Lage angespannt. Zahlreiche Reisende schilderten ein unübersichtliches Geschehen im Bereich der Abfertigung: „Man fühlte sich uninformiert“, sagte ein gestrandeter Passagier. Während einige Verständnis für die Situation zeigten, äußerten andere deutliche Kritik – hauptsächlich am fehlenden Informationsfluss und der unzureichenden Unterstützung durch das Flughafenpersonal.
Störungen an Gepäckförderanlagen sind im modernen Flughafenbetrieb zwar selten, können aber schwerwiegende Auswirkungen haben. Ein Ausfall der Fördertechnik beeinträchtigt die gesamten Betriebsabläufe – von der Gepäckannahme über die Sicherheitskontrolle bis zum Boarding. Neben technischen Ursachen wie Sensor- oder Motorfehlern spielt auch das reibungslose Zusammenspiel zwischen Mensch und Software eine zentrale Rolle. Verlässliche Backup-Systeme und klar strukturierte Kommunikationswege sind daher unverzichtbar, um in solchen Fällen schnell reagieren und die Passagierströme gezielt steuern zu können.
Der Flughafen Köln/Bonn zählt zu den wichtigsten Drehkreuzen Deutschlands – mit wachsendem Passagieraufkommen besonders im Ferienverkehr. Terminal 2 fungiert dabei als zentrales Drehkreuz für Eurowings, Ryanair und weitere Airlines. Für kritische Infrastruktur wie Gepäckbänder existieren reguläre Wartungsintervalle. Dennoch sorgen kurzfristige Ausfälle regelmäßig für beträchtliche Störungen im Ablaufrhythmus – von Verzögerungen bis zu Flugausfällen.
Der Flughafen kündigte an, den Vorfall eingehend aufzuarbeiten und die Kommunikation während künftiger Zwischenfälle zu verbessern. Eurowings wiederum will Betroffene mit besonderen Betreuungsteams begleiten und Umbuchungen beschleunigen. Obgleich die technische Störung inzwischen behoben ist, wird erst eine umfassende Auswertung zeigen, wie gut Reisende, Airlines und Flughafen auf solche Pannen vorbereitet sind.