Am frühen Montagmorgen, dem 12. Mai, vollstreckte die Kriminalpolizei Köln im Stadtteil Bilderstöckchen einen richterlich angeordneten Durchsuchungsbeschluss gegen einen 24 Jahre alten Kölner. Der Mann steht im Verdacht, im Sommer 2023 als Zuhälter einer damals minderjährigen Jugendlichen agiert zu haben. Der Zugriff erfolgte unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen – inklusive der Unterstützung von Spezialeinheiten.
Laut Angaben der Polizei lagen Hinweise vor, dass sich Schusswaffen in der Wohnung des Tatverdächtigen befinden könnten. Um eine Gefährdung von Einsatzkräften zu vermeiden, wurde die Wohnung daher durch Spezialeinheiten geöffnet und gesichert betreten. Bei der anschließenden Durchsuchung stellten die Ermittler mehrere Mobiltelefone sowie scharfe Munition sicher. Eine Waffe selbst wurde indes nicht gefunden.
Verdacht der sexuellen Ausbeutung Minderjähriger
Im Zentrum der Ermittlungen steht der Vorwurf, der 24-Jährige habe im Juni 2023 als Zuhälter für eine zu diesem Zeitpunkt 17-jährige Jugendliche agiert. Nach ersten Erkenntnissen handelt es sich bei der Geschädigten um eine junge Frau mit dem Vornamen Lara. Weitere Informationen zur Identität der Jugendlichen sind bisher nicht gesichert – die Ermittlungen hierzu dauern an.
Mehrere Zeugen hatten die Polizei im Verlauf des vergangenen Jahres auf den mutmaßlichen Zuhälter aufmerksam gemacht. Infolge der Aussagen verdichteten sich die Hinweise, dass es sich bei dem Fall um ein schwerwiegendes Delikt im Bereich der sexuellen Ausbeutung handeln könnte.
Beweise gesichert – Ermittlungen dauern an
Die sichergestellten Mobiltelefone und Patronen sollen nun kriminaltechnisch ausgewertet werden. Sie könnten weitere Hinweise auf die Identität des mutmaßlichen Opfers sowie auf mögliche Netzwerke oder Mitwisser liefern.
Die Polizei betont, dass die Ermittlungen in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft geführt werden. Im Fokus steht derzeit nicht nur die Rolle des 24-jährigen Tatverdächtigen, sondern auch die Frage, ob weitere Personen an der mutmaßlichen Ausbeutung beteiligt waren.
Kripo bittet um Hinweise
Die Ermittler des Kriminalkommissariats 26 wenden sich nun an die Öffentlichkeit: Wer sachdienliche Hinweise zur Identität der Jugendlichen oder zum Umfeld des Verdächtigen geben kann, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer 0221 229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de zu melden.