Abschlussmeldung 21:30 Uhr:
Die am Donnerstag in Köln-Porz gefundene Weltkriegsbombe ist am Abend erfolgreich entschärft worden. Gegen 21.25 Uhr meldete der Kampfmittelbeseitigungsdienst Rheinland der Bezirksregierung Düsseldorf den Abschluss der Arbeiten. Die Anwohnerinnen und Anwohner können in ihre Wohnungen zurückkehren, Kranke und gehbehinderte Personen wurden mit Krankentransporten zurückgebracht. Straßensperren werden aufgehoben, es kann jedoch noch zu Verzögerungen kommen. Auch der Bahnverkehr wurde wieder aufgenommen, der Bahnhof Porz ist wieder in Betrieb. Die KVB-Busse fahren ihren regulären Linienweg.
Von der Evakuierung waren insgesamt rund 2.300 Personen betroffen. In der Anlaufstelle im Stadtgymnasium Porz hielten sich während der Entschärfung 193 Menschen auf. Für 25 kranke oder gehbehinderte Personen mussten Krankentransporte organisiert werden.
Mehrere Vorfälle verzögerten die Freigabe zur Entschärfung. An einer Sperre kam es zu einem Widerstand: Ein Mann, der unter Rauschmitteln stand, hatte aus Frust eine Glasflasche vor Einsatzkräfte geworfen. Nachdem er von Mitarbeitenden des Ordnungsamtes aufgefordert worden war, die Scherben zu beseitigen, reagierte er aggressiv. Die Außendienstkräfte versuchten daraufhin, seine Personalien festzustellen. Der Mann ging nach Angaben der Stadt auf die Mitarbeitenden los, wurde fixiert und von der Polizei in Gewahrsam genommen. Verletzt wurde niemand.
In der Anlaufstelle kam es zu einem weiteren Vorfall. Ein Hund einer Anwohnerin biss eine ehrenamtliche Helferin einer Hilfsorganisation und verletzte sie leicht. Die Feuerwehr versorgte die Frau. Beim letzten Krankentransport weigerte sich ein Patient zunächst, das Haus zu verlassen. Erst der Einsatz eines Notarztes führte zur Einwilligung.
Für eine kuriose Verzögerung sorgte zudem ein Pizzalieferant, der unmittelbar vor der Freigabe zur Entschärfung an einer Sperre erschien. Ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes begleitete ihn, stellte die Lieferung zu und wies ihn an, den Gefahrenbereich zu verlassen. Gegen den Mann wird nun ein Bußgeldverfahren eingeleitet.
Beim Einsatz in Köln-Porz waren nach Angaben der Stadt 99 Mitarbeitende des Ordnungsamtes, 49 Kräfte von Feuerwehr und Hilfsorganisationen, zwei Polizeibeamte, sechs Mitarbeitende der Deutschen Bahn und ein Mitarbeiter der KVB im Einsatz.
Update 21:05 Uhr:
Die Entschärfung der in Köln-Porz gefundenen Weltkriegsbombe kann beginnen. Nach Angaben der Stadt Köln wurde die Freigabe soeben erteilt. Der Luftraum über dem betroffenen Evakuierungsbereich ist gesperrt, zudem hat die Deutsche Bahn den Bahnverkehr in diesem Bereich unterbrochen.
Die Freigabe hatte sich verzögert, da mehrere Personen trotz dreier Klingelrundgänge durch Mitarbeitende des Ordnungsamtes weiterhin im Evakuierungsradius verblieben waren. Erst nachdem diese Personen entdeckt und zum Verlassen des Gefahrenbereichs aufgefordert wurden, konnte die Entschärfung vorbereitet werden.
Update 15:45 Uhr:
Im Zusammenhang mit der Evakuierung in Köln-Porz kommt es zu weitreichenden Verkehrseinschränkungen. Nach Angaben der Stadt Köln sind auch mehrere Bus- und Bahnlinien betroffen.
Bei den Kölner Verkehrs-Betrieben entfallen die Haltestellenbedienungen der Linien 151, 152, 154, 160, 161, 162 und 165 an der „Klingerstraße“. Im Bahnverkehr sind die Linien S12, RB 27, RE 8 und RE 9 betroffen. Da die Bahnsteige des Bahnhofs „Porz“ teilweise im Evakuierungsbereich liegen, findet dort ab sofort kein Fahrgastwechsel mehr statt.
Für die Zeit der geplanten Entschärfung werden zusätzlich der Güter- und Bahnverkehr im Streckennetz der Deutschen Bahn unterbrochen und der Luftraum über dem betroffenen Gebiet gesperrt. Verkehrsteilnehmer werden gebeten, den Bereich großräumig zu umfahren. Ein Zeitpunkt für die Entschärfung ist weiterhin nicht bekannt.
Zur Absicherung der Maßnahmen hat die Stadt Köln folgende Straßensperrungen eingerichtet:
– Ohmstraße/Bonner Straße
– Bonner Straße Höhe Hausnummer 2b
– Wattstraße/Planckstraße
– Hertzstraße/Planckstraße
– Planckstraße neben Hausnummer 3
– Planckstraße/Siemensstraße
– Helmholtzstraße zwischen Hausnummer 27 und 29
– Helmholtzstraße/Amperestraße
– Fußweg an der Helmholtzstraße
– Amperestraße Höhe Hausnummer 1/Helmholtzstraße
– Voltastraße zwischen den Hausnummern 5 und 5a
– Ohmstraße/Voltastraße
– Ohmstraße/Kaiserstraße
– Kaiserstraße/Klingerstraße
– Fußweg an der Klingerstraße
– Fußweg an der Friedrichstraße
– Kreisverkehr Friedrichstraße/Klingerstraße
– Glashüttenstraße hinter Hausnummer 30
– Friedrichstraße/Glashüttenstraße
– Fußweg zum Friedhof an der Alfred-Nobel-Straße
– Alfred-Nobel-Straße/Röntgenstraße
Über aktuelle Verkehrsbehinderungen informieren die Stadt Köln auf www.stadt.koeln
Erstmeldung:
In Köln-Porz ist am Donnerstag, 18. September 2025, bei Sondierungsarbeiten ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt worden. Nach Angaben der Stadt Köln handelt es sich um eine amerikanische Fünf-Zentner-Bombe mit Heckaufschlagzünder. Das Kampfmittel muss noch am selben Tag vom Kampfmittelbeseitigungsdienst Rheinland der Bezirksregierung Düsseldorf entschärft werden.
Um die Entschärfung durchführen zu können, wird ein Sicherheitsbereich eingerichtet. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst legte den Gefahrenradius auf 300 Meter fest. Innerhalb dieses Bereichs müssen rund 2.300 Anwohnerinnen und Anwohner ihre Wohnungen verlassen. Das Ordnungsamt der Stadt Köln koordiniert die erforderlichen Absperrungen und Evakuierungen.
Für betroffene Bürgerinnen und Bürger wurde eine Anlaufstelle im Stadtgymnasium Porz, Humboldtstraße 2, eingerichtet. Diese ist ab 14 Uhr geöffnet und dient als Aufenthaltsmöglichkeit während der Entschärfungsmaßnahmen.
Durch die Sperrungen im Bereich der Röntgenstraße ist mit erheblichen Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Die Stadt Köln bittet darum, sich regelmäßig auf ihrer Internetseite sowie über Radio Köln, den WDR, die Kölner Verkehrs-Betriebe und weitere Verkehrsinformationen über aktuelle Einschränkungen zu informieren.
Wann genau die Entschärfung beginnt, ist derzeit noch nicht bekannt.