Köln – Bei Bauarbeiten zur Verlegung einer Stromtrasse ist am Freitag, 16. Mai 2025, im Kölner Stadtteil Lindenthal eine amerikanische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt worden. Der Blindgänger mit Heckaufschlagzünder liegt an der Gleueler Straße – mitten in einem dicht besiedelten Viertel, nur wenige hundert Meter von der Universitätsklinik entfernt. Die Stadt Köln plant die kontrollierte Entschärfung für Dienstag, 20. Mai. Rund 2.750 Anwohner:innen müssen das Gebiet räumen.
Evakuierung im Radius von 300 Metern
Der Kampfmittelbeseitigungsdienst (KBD) der Bezirksregierung Düsseldorf hat den Gefahrenradius auf 300 Meter festgelegt. In diesem Bereich liegen zahlreiche Wohnhäuser, Teile des Klinikgeländes, ein Seniorenheim und mehrere Straßenzüge. Das Ordnungsamt Köln koordiniert die Evakuierungsmaßnahmen und hat im Vorfeld rund 9.600 Haushalte informiert. Erste Evakuierungsdurchgänge starten am Dienstag ab 9 Uhr.
Eine zentrale Anlaufstelle wird im Rheinenergie-Stadion in Müngersdorf eingerichtet. Für mobilitätseingeschränkte Personen wird ein Transportservice mit KVB-Shuttlebussen organisiert. Die Stadt bittet alle Betroffenen, Ausweisdokumente, wichtige Medikamente sowie Babynahrung oder andere notwendige Dinge mitzuführen. Haustiere dürfen nicht mit in die Anlaufstelle genommen werden.
Kliniken und Pflegeeinrichtungen gut vorbereitet
Die Uniklinik Köln sowie das betroffene Seniorenhaus haben ihre Evakuierungs- und Notfallpläne aktiviert. Eigenständig organisierte Vorbereitungen zur Verlegung von Patient:innen und Bewohner:innen laufen bereits. Auch Krankenhäuser außerhalb des Evakuierungsgebiets wurden in die Vorsorge eingebunden.
Noch ist unklar, zu welcher Uhrzeit am Dienstag die Entschärfung beginnen kann. Erfahrungsgemäß hängt dies vom Fortgang der Evakuierung und den äußeren Bedingungen ab. Die Entschärfung selbst erfolgt durch Spezialisten des KBD unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen.
Verkehrsbehinderungen und Informationen für Anwohner
Im Zuge der Maßnahme sind erhebliche Verkehrsbehinderungen zu erwarten. Mehrere Hauptstraßen im Umkreis – darunter Teile des Sülz- und Lindenthalgürtels – werden zeitweise voll gesperrt. Die Stadt Köln, Radio Köln und der WDR informieren laufend über aktuelle Entwicklungen. Ergänzende Hinweise sowie eine interaktive Karte mit dem vollständigen Evakuierungsbereich finden sich online unter www.stadt-koeln.de.
Die Stadt appelliert an die Bevölkerung, die Evakuierung ernst zu nehmen und möglichst frühzeitig ihre Aufenthaltsorte außerhalb der Sperrzone zu planen. Nur so kann die Entschärfung schnell und sicher durchgeführt werden.