Köln – Ein nächtliches Badevergnügen im verbotenen Bereich endete in Köln-Ehrenfeld dramatisch: Während eine 24-jährige Frau in letzter Minute aus dem Wassermannsee gerettet werden konnte, fehlt von ihrem Begleiter bislang jede Spur. Trotz eines groß angelegten Rettungseinsatzes mit Tauchern, Booten und Spürhunden blieb die Suche am Donnerstag erfolglos.
Gegen 3.50 Uhr wurde die Feuerwehr von der Polizei alarmiert, nachdem Anwohner Hilferufe vom See gemeldet hatten. Eine Streife entdeckte die Frau im Wasser, schwamm zu ihr hinüber und brachte sie ans Ufer. Die unterkühlte 24-Jährige kam umgehend ins Krankenhaus. Dort berichtete sie, ein 22-jähriger Begleiter sei ebenfalls im Wasser gewesen – und seither verschwunden.
Suche unter extremen Bedingungen
Die sofort eingeleitete Suchaktion entwickelte sich rasch zu einem Großeinsatz. Die Feuerwehr entsandte ihre Tauchergruppe, mehrere Rettungsboote sowie eine Drohne und ein Sonarsystem zur Einsatzstelle. Die schwierigen Bedingungen im etwa zehn Meter tiefen Wassermannsee erschwerten die Suche erheblich: Die Sicht unter Wasser betrug weniger als 50 Zentimeter, dichter Pflanzenbewuchs ließ Tauchgänge nur bis zu einer Tiefe von vier Metern zu.
Kleidung am Ufer bestätigte die Aussagen der Geretteten. Um auch das umliegende Gelände abzusuchen, wurde zusätzlich die Rettungshundestaffel des DRK eingesetzt. Bis zu 70 Kräfte von Berufsfeuerwehr, Freiwilliger Feuerwehr, DLRG, DRK und Rettungsdienst waren im Einsatz.
Ein letzter Tauchgang sowie die Suche an Land blieben erfolglos. Um kurz nach 11 Uhr wurde der Einsatz der Feuerwehr offiziell beendet. Die Einsatzstelle wurde an die Polizei übergeben, die nun über ihre Vermisstenstelle weiter nach dem 22-Jährigen sucht.
Polizei ermittelt – Badeverbot am See missachtet
Nach ersten Erkenntnissen hielten sich die beiden jungen Erwachsenen trotz geltenden Badeverbots am Seeufer auf. Der Wassermannsee ist nicht als offizielles Badegewässer freigegeben. Das Schwimmen ist dort verboten – ein Umstand, der in der Vergangenheit wiederholt ignoriert wurde.

Kriminalpolizei bittet um Hinweise
Die Kriminalpolizei Köln hat die Ermittlungen übernommen und wertet derzeit Zeugenaussagen aus. Gesucht werden insbesondere Personen, die sich in der Nacht zum Donnerstag in der Umgebung des Wassermannsees aufgehalten haben oder Angaben zum Aufenthaltsort der beiden Schwimmer machen können.
Die Polizei bittet mögliche Zeugen, sich unter der Telefonnummer 0221 229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de zu melden.