Köln – Der Kölner Zoll hat bei zwei Kontrollen im Januar und Juli 2025 erhebliche Mengen Drogen im Körper von Reisenden entdeckt. Bei einer Überprüfung auf einem Rastplatz der A3 zwischen Bonn und Köln fanden die Beamten 1,3 Kilogramm Kokain in sogenannten Bodypacks bei einem 50-jährigen Italiener. Wochen später stellten Zollkräfte am Hauptbahnhof Köln knapp 140 Gramm Heroin bei zwei Frauen sicher.
Ende Januar kontrollierte der Kölner Zoll auf einem Rastplatz der A3 einen Reisebus auf dem Weg von Amsterdam nach Venedig. Bei der Überprüfung aller Fahrgäste fiel ein 50-jähriger italienischer Staatsbürger auf. Er machte widersprüchliche Angaben zu seiner mehrtägigen Reise, wirkte nervös und hatte nur wenig Gepäck bei sich.
Ein Drogenwischtest an den Handinnenflächen reagierte positiv auf Kokain. Daraufhin wurde der Mann in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht. „Die Röntgenaufnahme bestätigte letztlich den Verdacht. Der komplette Magen-Darm-Trakt war gefüllt mit Drogenpäckchen, sogenannten Bodypacks“, erklärte Jens Ahland, Pressesprecher des Hauptzollamts Köln. Die 111 geschluckten Päckchen – in Größe und Form mit Datteln vergleichbar – enthielten insgesamt rund 1,3 Kilogramm Kokain. „Das Risiko ist enorm. Platzt nur ein Päckchen im Körper, kann das tödlich enden, selbst wenn ein Arzt anwesend ist“, so Ahland.
Am 18. Juli 2025 verurteilte das Landgericht Bonn den Mann wegen Einfuhr von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge in Tateinheit mit Beihilfe zum Handeltreiben zu drei Jahren und sechs Monaten Freiheitsstrafe.
Ein weiterer Fall ereignete sich am 3. Juli 2025 am Hauptbahnhof Köln. Die Kontrolleinheit Verkehrswege überprüfte dort Bahnreisende, unter ihnen zwei Frauen im Alter von 64 und 42 Jahren. Sie gaben an, Mutter und Tochter zu sein und von einem Kurzurlaub in Aachen nach Ulm zu reisen.
Drogenwischtests an den Händen der beiden fielen positiv auf Kokain aus. Bei der 64-Jährigen fanden die Beamten in einer Jackentasche knapp sechs Gramm Heroin. Beide gaben an, zusätzlich eine größere Menge Heroin in Kondome verpackt und vaginal eingeführt zu haben. Insgesamt stellten die Zöllner knapp 140 Gramm sicher. „Auch das ist ein Novum für den Kölner Zoll und wie jede Art von Körperschmuggel extrem gefährlich“, betonte Ahland.
Die Zollfahndung hat in beiden Fällen die weiteren Ermittlungen übernommen. Hinweise auf Hintermänner oder konkrete Vertriebswege der sichergestellten Drogen liegen bislang nicht vor.