Das Umweltzentrum Friesheimer Busch in Erftstadt ist mit der Carl-Schurz-Medaille geehrt worden – der höchsten Auszeichnung der Stadt. Damit würdigt die Stadt das jahrzehntelange Engagement des Trägervereins „Umweltnetzwerk Erftstadt“ für Natur-, Arten- und Umweltschutz. Bürgermeisterin Carolin Weitzel würdigte das Zentrum als „bedeutendes Vorbild für Pflege, Erhalt und Wissenstransfer im Umwelt- und Naturschutz“.
Ein Ort mit bewegter Vergangenheit
Was heute ein grün umrahmter Bildungs- und Begegnungsort ist, war früher ein militärisches Sperrgebiet: ein belgisches Munitionsdepot am Stadtrand von Erftstadt. In den 1990er Jahren drohte die Umwidmung zur Kiesgrube. Nur durch den entschlossenen Einsatz von Stadtverwaltung, NABU, Forstbehörden und engagierten Bürger:innen konnte das Gelände gesichert werden. So entstand 1998 auf rund fünf Hektar ein Umweltzentrum, das heute weit über Erftstadt hinaus ausstrahlt.
Ehrenamtliches Engagement als Fundament
„Wir haben bei der Gründung nie Probleme gesehen, sondern immer Lösungen gefunden“, sagte Carla Neiße Hommelsheim, Vorsitzende des Trägervereins. Mit Kreativität, Ausdauer und viel Eigenleistung wurde das Gelände naturnah umgestaltet. Heute bietet das Zentrum Lebensraum für gefährdete Arten, pflegt Biotope und betreibt aktive Umweltbildung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

Für Gründungsmitglied Hans-Peter Wronka ist die Auszeichnung nicht nur ein Rückblick: „Sie ist auch eine Aufforderung weiterzumachen. Es gibt noch viel zu tun.“
Bildung, Biodiversität und Vorbildcharakter
Das Umweltzentrum Friesheimer Busch ist heute fester Bestandteil der Bildungs- und Umweltlandschaft im Rhein-Erft-Kreis. Mit Veranstaltungen, Führungen und Schulprogrammen vermittelt es Umweltwissen praxisnah. Gleichzeitig steht es für Biodiversität und nachhaltige Flächennutzung. Die Ehrung durch die Carl-Schurz-Medaille ist ein Zeichen der Anerkennung – und ein Ansporn für künftige Projekte.