Bonn – Ein Brief mit einer austretenden, unbekannten Flüssigkeit hat am Freitagvormittag einen Großeinsatz von Feuerwehr, Polizei und Bundeswehr ausgelöst. Gegen 10:45 Uhr schlug ein Soldat am Kommando Cyber- und Informationsraum (CIR) in Bonn-Hochkreuz Alarm. Innerhalb kürzester Zeit wurde das Gebäude an der Johanna-Kinkel-Straße teilweise geräumt. Rund 300 Personen mussten es verlassen.
Großeinsatz für Feuerwehr und Polizei
Die Leitstelle stufte den Vorfall als Gefahrgutunfall ein und alarmierte Einheiten mit dem Einsatzstichwort „ABC3-Austritt“. Vor Ort rückten unter anderem Spezialkräfte der Feuerwehr Bonn mit einem ABC-Erkundungsfahrzeug an, unterstützt von Polizei und Sanitätsdienst. Ziel war die Untersuchung des verdächtigen Briefinhalts. Die Postsendung wurde zunächst isoliert und unter strengen Sicherheitsvorkehrungen analysiert.
Der betroffene Gebäudeteil wurde weiträumig abgesperrt. Kräfte in Schutzanzügen begannen umgehend mit der Erkundung. Hinweise auf Verletzte lagen zunächst nicht vor. Die Person, die den Brief entgegengenommen hatte, wurde vorsorglich medizinisch betreut.
Sicherheitsprotokolle greifen – Analyse dauert an
Nach Angaben der Bundeswehr wurden sämtliche Sicherheitsvorkehrungen umgehend aktiviert. Die eingesetzten Kräfte arbeiteten unter höchsten Schutzmaßnahmen, um Gefahren für Personal und Umfeld auszuschließen. Ob es sich bei der austretenden Substanz um ein gefährliches Material handelt, war bis zum Nachmittag noch unklar. Die chemische Analyse durch Spezialisten war zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen.
Strategischer Standort unter erhöhter Sicherheitsstufe
Das Kommando Cyber- und Informationsraum zählt zu den strategisch wichtigsten Dienststellen der Bundeswehr. Es steuert unter anderem den Bereich IT-Sicherheit und digitale Verteidigung. Entsprechend hoch sind die internen Schutzmaßnahmen – insbesondere bei sicherheitsrelevanten Vorfällen wie diesem.
Die Polizei sicherte das Gelände weiträumig ab. Der Straßenverkehr rund um die Kaserne war vorübergehend beeinträchtigt. Die Ermittlungen zur Herkunft und zum Absender des Briefes laufen.