Nahe der Universitätsklinik in Köln-Lindenthal wird am Donnerstag, 17. Juli 2025, eine amerikanische Fünf-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft. Der Blindgänger war bereits am Samstag entdeckt worden. Wie die Stadt Köln mitteilte, ist eine umfangreiche Evakuierung notwendig. Rund 7.500 Anwohner*innen im Umkreis von 400 Metern müssen ihre Wohnungen verlassen. Die Entschärfung übernimmt der Kampfmittelbeseitigungsdienst Rheinland der Bezirksregierung Düsseldorf.
Bereits seit Montag bereitet sich die Uniklinik Köln in enger Abstimmung mit den städtischen Behörden auf die Maßnahme vor. Der Schutz sensibler Klinikgebäude erfordert unter anderem die Aufstellung großer Schutzcontainer. Auch Halteverbotszonen wurden eingerichtet – zunächst in den betroffenen Straßen für die Containeraufstellung, ab Dienstag im gesamten Evakuierungsbereich.
Evakuierung ab Donnerstagmorgen
Der erste Klingeldurchgang des Ordnungsamts ist für Donnerstagmorgen ab 9 Uhr geplant. Zu diesem Zeitpunkt beginnt auch die Evakuierung. Eine Anlaufstelle für evakuierte Personen wird in der Theodor-Heuss-Realschule an der Euskirchener Straße eingerichtet. Dort können sich betroffene Bürger*innen aufhalten – Haustiere dürfen allerdings nicht in die Innenräume mitgenommen werden.
Menschen mit Mobilitätseinschränkungen oder gesundheitlichen Problemen werden gebeten, in ihren Wohnungen auf Unterstützung zu warten. Einsatzkräfte des Ordnungsamts organisieren bei Bedarf einen Transport zur Anlaufstelle oder ins Krankenhaus. Die Stadt Köln empfiehlt, bei der Evakuierung einen Ausweis, Medikamente, Babynahrung und weitere dringend benötigte Gegenstände mitzunehmen.
Verkehrsbehinderungen rund um den Einsatzbereich
Der Gefahrenbereich liegt inmitten eines dicht besiedelten Stadtteils. Entsprechend umfangreich sind die Sperrmaßnahmen. Zahlreiche Straßen rund um die Uniklinik werden am Donnerstag vollständig gesperrt. Auch der ÖPNV ist betroffen: Die KVB hält den Betrieb der Linie 9 so lange wie möglich aufrecht, wird Haltestellen im Evakuierungsradius jedoch nicht bedienen.
Zu den gesperrten Straßen zählen unter anderem die Josef-Stelzmann-Straße, Robert-Koch-Straße, Kerpener Straße, Zülpicher Straße sowie Abschnitte des Lindenthal- und Sülzgürtels. Eine vollständige Übersicht bietet die Stadt Köln auf ihrer Website. Verkehrsteilnehmer*innen werden dringend gebeten, den Bereich weiträumig zu umfahren.
Unklarer Zeitrahmen für die Entschärfung
Ein genauer Zeitpunkt für die Bombenentschärfung steht derzeit noch nicht fest. Er hängt maßgeblich vom Ablauf der Evakuierung ab. Die Stadt Köln kündigte an, fortlaufend über ihre Homepage, Social-Media-Kanäle und lokale Medien wie WDR und Radio Köln zu informieren.
Wer sich frühzeitig vorbereiten möchte, findet unter www.stadt-koeln.de/evakuierung einen FAQ-Katalog sowie ein interaktives Kartenmodul mit Detailinformationen zum betroffenen Bereich.